2. Schädelbruch oder: Eine Kindheit unter Besatzung — Donnerstag, 09.06.2022
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Muhammad Al Tamimi aus dem besetzten Nabi Saleh im Westjordanland wurde im Dezember 2017 im Alter von 15 Jahren durch israelische Soldat:innen lebensbedrohlich verletzt. Ein gummi-ummanteltes Stahlgeschoss israelischer Besatzungssoldat:innen traf seinen Kopf, der Schädel brach. In einer Notoperation entfernten Ärzt:innen einen Teil seiner Schädeldecke, um den Druck auf sein massiv geschwollenes Hirn zu senken — erst viele Wochen später wurde der Schädel wieder geschlossen. Wie durch ein Wunder überlebte er & erwachte aus dem Koma. Kurz nachdem Muhammad das Krankenhaus zum ersten Mal verlassen konnte — immer noch mit einem fehlenden Teil seines Schädels, massiven Schmerzen & hohen Medikamentendosen — verhafteten israelische Soldat:innen ihn, verhörten ihn in Abwesenheit seiner Eltern, brüllten ihn immer wieder an & schlugen ihn immer wieder ins Gesicht, vollkommen ungeachtet dessen, das sein Hirn geschwollen & von keinem Knochen geschützt war. Sie zwangen ihn unter Schlägen & Schreien ein Dokument zu unterschreiben, dass besagte, er habe seine Schädelverletzungen durch einen Fahrradunfall erlitten. Obwohl die CT-Scans seines Schädels eindeutig die Kugel in seinem Schädel zeigten, sprach die israelische Armee weiterhin von “Fake News”.
Heute schossen ihm erneut israelische Soldat:innen ein Gummigeschoss gegen seinen Kopf, erneut ist sein Schädel gebrochen, erneut wird er derzeit operiert. Wieder hoffen seine Eltern auf ein Wunder.
Sein jüngerer Bruder Laith (14) wurde ebenfalls heute von einem Gummigeschoss getroffen, seine Hand ist gebrochen.
IN EIGENER SACHE: Wir sind aus unserer 4-wöchigen Sommerpause zurück!