Siedler töten erneut & attackieren Kirche— 05.02.2021

Occupied News
3 min readFeb 5, 2021

Ein israelischer Siedler eröffnete heute Morgen in der Nähe des besetzten Jabal Risan im Westen Ramallahs das Feuer auf den Palästinenser Khaled Maher Nofal (34) & tötete ihn — laut isr. Armee war der Getötete unbewaffnet. Ihren Angaben nach hatte Nofal eines der Häuser des illegalen Außenpostens betreten wollen & wurde nach einem Streit von einem Siedler erschossen. Israelische Soldat*innen, die in der Nähe des Gebietes in großer Zahl stationiert sind, hinderten palästinensische Rettungskräfte daran, Nofal zu erreichen.

Der Getötete hinterlässt eine Frau & einen vierjährigen Sohn. Er war ein Angestellter des pal. Finanzministeriums.

Nofal wohnte in der Nähe von Jabal Risan, wo Siedler eine selbst nach israelischem Recht illegale Siedlung (ein sogenannter Außenposten) namens “Sadeh Ephraim” errichtet haben. Ein Siedler aus dieser eröffnete das Feuer auf ihn. Im gesamten Westjordanland sind illegale Siedler dazu berechtigt, Waffen zu besitzen & an öffentlichen Plätzen & auf Straßen zu tragen, was diese auch häufig bei Einkauf oder Spaziergängen tun. Palästinenser*innen im Westjordanland ist Waffenbesitz ausdrücklich verboten — haben sie ein Messer oder eine Schere in der Tasche, bspw. eben für die Küche gekauft, ist das für Soldat*innen Anlass genug, zu schießen . Immer wieder werden Palästinenser*innen von Siedlern mit Waffen bedroht, angegriffen oder gar erschossen — meist straffrei & mit Unterstützung von Soldat*innen.

Der heute getötete Palästinenser Khaled Maher Nofal (34) mit seinem Sohn (4).
Israels Waffengesetze machen solche Szenen zum Alltag, vor allem im besetzten Westjordanland wird durch bewaffnete Siedler ein enormes Bedrohungsszenario gegenüber pal. Zivilisten aufgebaut.

Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, wie gestern ein israelischer Siedler Vandalismus gegen die rumänisch-orthodoxe Kirche im Stadtteil Musrara im besetzten Jerusalem beging. Die Kirche ist dafür bekannt, ein regelmäßiges Ziel von Siedlerangriffen zu sein. Die israelischen Behörden hatten einen ihrer Mönche ausgewiesen, der dafür bekannt war, sich den Angriffen der Siedler entgegenzustellen. Die rumänisch-orthodoxe Kirche ist eine der wichtigsten Kirchen in der Gegend. Die Zunahme der Siedlungen im besetzten Jerusalem hat dazu geführt, dass sie von immer mehr extremistischen Siedlern umgeben ist.

Bilder einer Überwachungskamera an der rumänisch-orthodoxen Kirche vom gestrigen Abend zeigen, wie ein Siedler sich gewaltsam Zugang verschafft.

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